Besichtigung TschernobylReisen und Urlaub

Zusammenfassung meiner Reise nach Tschernobyl

Nachdem ich nun wieder zu Hause bin und alles aufarbeite erreichen mich zahlreiche Fragen von Freunden und Bekannten wie ich das alles organisiert habe. Deshalb möchte ich hier an dieser Stelle eine Art Leitfaden über die Bewältigung eines solchen Trips zusammenstellen.

Die Tour selbst habe ich über GetYourGuide im Internet gebucht. Empfehlen kann ich die 2-Tages-Tour mit Übernachtung in Tschernobyl. Man bekommt sehr viel zu sehen, hat ausreichend Zeit und muss nicht hetzen um soviel wie möglich zu erleben. Im Preis sind alle Kosten für Genehmigungen, Übernachtung in Tschernobyl sowie Verpflegung drin. Das Essen was wir bekamen war reichhaltig und schmackhaft. Wer jedoch ein Problem mit irgendwelchen Allergien, Intoloranzen oder Sonderwünschen hat wird eher abnehmen auf der Tour. Entweder man ißt was auf dem Tisch steht oder läßt es bleiben. Bei der Buchung bitte auf die korrekte Schreibweise von Namen wie im Reisepass angegeben achten, sonst kann es bei der Kontrolle später Probleme geben. Der Trip selbst wird von Go2Tschernobyl.com durchgeführt. Die Kommunikation mit dem Guide im Vorfeld per eMail oder WhatsApp war problemlos in englischer Sprache möglich.

Selbst muss man die An- und Abreise nach / von Kiew organisieren. Ich bin mit der Lufthansa bis Kiew-Borispyl geflogen und hatte von Frankfurt aus nach 2 Stunden und 15 Minuten mein Ziel erreicht. Im Flughafen selbst wird Sicherheit sehr groß geschrieben. Die Paßkontrolle verlief ohne Probleme und wenn man an einen jungen Beamten gerät ist auch die Verständigung in englischer Sprache kein Problem. Generell ist es jedoch von Vorteil ein paar Grundkenntnisse einer slawischen Sprache zu haben und die kyrillischen Buchstaben zu beherrschen. Jedoch wird in öffentlichen Einrichtungen wie Flughafen, Bahnhof und Metro alles in latainischer Schrift und teils mit Übersetzung ins Englische ausgewiesen.

Nach der Ankunft in Kiew-Borispyl bin ich mit einem kleinen Expresszug vom Flughafen ins Stadtzentrum gefahren. Wenn man den Flughafen (Terminal D) verlässt bitte gleich rechts halten und nach ca. 200 m hat man schon den kleinen Bahnhof erreicht. Dort befindet sich auch eine Kasse bei der man für 80 UAH (ca. 2,50 €) ein Ticket lösen und auch mit Karte bezahlen kann. Die Regionalbahn verkehrt aller 30 Minuten, hat nur einen Zwischenstop in Dyniza und hält nach ca. 35 Minuten Fahrt im Hauptbahnhof Kiew auf dem Gleis 14. Das Gleiche kann man auch mit dem Skybus Nr. 322 machen, jedoch habe ich hierzu keine praktischen Erfahrungen.

Wenn man aus der großen Empfangshalle vom Hauptbahnhof raus in’s Freie tritt liegt linkerhand ein weiteres Bahnhofsgebäude: die Metro. Man erkennt es nicht gleich da nur auf dem Dach ein kleines, grünes “M” installiert ist. Ganz rechts in diesem Gebäude ist eine kleine, unscheinbare Tür als Eingang zum Untergrund. Gleich am Anfang befinden sich die Kassen wo man die Wahl hat, für jede Fahrt einzeln einen Jeton für 8 UAH (ca. 0,30 €) oder eine Prepaid-Karte für 92 UAH (ca. 3,30 €) mit 10 Fahrten zu kaufen. Ich habe mich für die Karte entschieden, sie dient gleichzeitig für mich als Reiseandenken. Entwertet wird der Jeton bzw. die Karte beim Betreten der eigentlichen Metro bevor es mit der Rolltreppe zig Meter in die Tiefe geht. Wie lange man dann fährt und wie oft man umsteigt ist jedem selbst überlassen. Die Orientierung ist recht einfach da wie weiter oben erwähnt alles in kyrillischen und lateinischen Buchstaben beschriftet ist. Man sollte sich dennoch vorher etwas informieren wo man hin will.

Für den eigentlichen Trip nach Tschernobyl wird vom Veranstalter ein Treffpunkt mit Bild und Koordinaten für Google Maps mitgeteilt. Ausgehend vom Hauptbahnhof ist dieser recht leicht zu finden und in 5 Minuten per Fuß zu erreichen: Einfach gerade aus auf der linken Seite am McDonalds vorbei die Straße runter bis zur Ampelkreuzung. Selbige dann nur noch überqueren und schon ist man da. In den Parkbuchten vor dem Haus an der Ecke, welches im Erdgeschoß komplett in Blau gehalten ist, stehen auch schon rechtzeitig 2 bis 3 Mercedes Sprinter und nehmen dich in Empfang. Bei mir hat die Vorzeige des Reisepasses genügt und ich stand bereits mit allen Daten auf einer Liste drauf. Den Voucher von GetYourGuide sollte man zumindest auf dem Handy vorsichtshalber bei sich haben. Nach einer kurzen Belehrung erhält jeder seine Zugangsberechtigung zu den Sperrzonen, die man auch immer zusammen mit dem Reisepass bei sich führen sollte.

Zurück Richtung Flughafen bin ich wieder mit dem Expresszug gefahren. Wenn man die große Bahnhofshalle über den Haupteingang betritt befindet sich gleich rechts neben dem Eingangsportal ein Ticketschalter mit der Nr. 52. Hier löst man wieder für 80 UAH sein Ticket und kann dies auch mit Karte bezahlten. Der Zug fährt wieder vom Gleis 14 ab. Also die Treppe in der Bahnhofshalle hoch und den Verbindungsgang ziemlich weit hinter um zum Gleis 14 zu gelangen. Selbiges erreicht man jedoch nur wenn man am Drehkreuz den Code vom Ticket auf den Scanner hält. Das ist praktisch die erste Sicherheitsmaßnahme das nicht jedermann beliebig mit dem Zug zum Flughafen fahren kann. Genau wie bei der Ankunft hält der Zug nur einmal in Dyniza und man ist nach ca. 35 Minuten Fahrt am Flughafen Borispyl.

Der Check-In am Flughafen funktioniert bei der Abreise genau so unkompliziert wie bei der Anreise. Bereits am Eingang erfolgt die erste Sicherheitskontrolle mit Durchleuchten des Gepäcks. Ohne diese Maßnahme kommt man gar nicht in den Flughafen rein. Der Abflug befindet sich dann auf dritter Ebene wobei die Sicherheitskontrolle genau so verläuft wie man es von jedem anderen Flughafen kennt. Wie bereits auf der Tschernobyl-Tour sollte man es sich verkneifen, Beamte von Polizei oder Armee und die dazugehörigen Gebäude / Einrichtungen zu fotografieren. Wer sich nicht daran hält kann mit der Beschlagnahmung seines Equipments rechnen.

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